Gesellschaftsordnung bezwecken». 1881: Das Sozialversicherungssystem entsteht. Bismarck setzte nicht
nur auf Verbote. Er erkannte auch, dass die sozialen Probleme auf Dauer
nur durch staatliche Regelungen gelost werden konnten. Daher forderte er
am 17. November 1881 mit der Kaiserlichen Botschaft den deutschen
Reichstag auf, Gesetze zum Schutz der Arbeiter gegen Krankheit, Unfall,
Invalidity und zur Versorgung im Alter zu beschlieBen. Diese sind bis
heute unter dem Namen Bismarcksche Sozialgesetze bekannt. Der 17.
November 1881 gilt dariiber hinaus als Geburtsstunde der deutschen
Sozialversicherung. 1933: Gleichschritt im Dritten Reich. Die Nationalsoziaiisten losten
nach ihrer Machtiibemahme im Jahr 1933 die Gewerkschaften auf und
erkiarten die Rechte der Arbeitnehmer fur ungultig. Im Zuge der
Gleichschaltung bauten sie den gesamten Staatsapparat um und schafften
die Selbstverwaltung in den Sozialversicherungen ab. Mit seiner
menschenverachtenden
Weltanschauung
unterwarf
das
nationalsozialistische Regime den Staat, die Gesellschaft und die
Wirtschaft vollstandig seinen Kriegszielen.
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1949: Getrennte Wege. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Sozialversicherung wieder aufgebaut: Wahrend nach 1949 in der Deutschen Demokratischen Republik eine Einheitsversicherung entstand, wurde in der Bundesrepublik das dezentral gegliederte, aus verschiedenen Sozialversicherungen bestehende System emeuert. 1990: Eine historische Wiedervereinigung. Die friedliche Revolution der BQrger im November 1989 ISutete das Ende der DDR ein. Am I. Juli 1990 trat der Staatsvertrag zur WShrungs-, Wirtschafts- und Sozialunion in Kraft. Am 3. Oktober 1990 war Deutschland wieder vereint. Das